Todkranken Menschen daheim würdevolles, fast schmerzfreies Sterben ermöglichen

Bereits am 02.06.09 hat der „Hospiz-Palliativ- Stützpunkt Rheinhessen-Pfalz“ seine Arbeit aufgenommen. Der Stützpunkt versorgt, gemäß den Vorgaben der Kassen und des Gesetzgebers, eine Region mit 250.000 Einwohnern.
Ziel des Stützpunktes ist es todkranken Menschen daheim in den eigenen vier Wänden ein würdevolles, nahezu schmerzfreies Sterben zu ermöglichen und den ebenfalls schwere Stunden durchlebenden  Angehörigen professionellen Beistand zu gewähren.

Die Aufteilung des Stützpunktes erfolgte in vier regionale Netze, was insofern sinnvoll erschien, da es sich um eine große zu versorgende Fläche handelt. Die regionalen Netze haben jeweils  Netzwerkleiter. Für Worms sind es Dres. Oswald Burkhard und Birgit Reimann. In   Nierstein-Oppenheim Dr. Ursula Müller und  Patrick Landua. Der Donnersberg wird von Frau Dr. Bärbel Rottammer geleitet und in Alzey von Dr. Friedel  Rohr.
Eingebunden sind die Pflegedienste mit Palliative-care-Ausbildung sowie die Hospizdienste aus der Region.
Leiter des Stützpunktes ist Dr. Oswald Burkhard aus Worms, welcher es als Herausforderung ansieht, völlig neue Organisationsstrukturen zu schaffen. Dass dies keine leichte Aufgabe war, die zusätzlich zum normalen Alltag zu bewältigen ist, zeigt die sehr lange Vorarbeit. In Worms gibt es bereits seit sechs Jahren  einen interdisziplinären Qualitätszirkel für Palliativmedizin). Damit die Arbeit auf mehrere verteilt wird, wurden drei Gruppen gebildet. Eine Steuerungsgruppe, eine Gruppe für die Öffentlichkeitsarbeit und eine Arbeitsgruppe Pflege. Umso stolzer kann er jetzt schon einen Dienstplan für Palliativmediziner und Palliativ- care-Pflege präsentieren, die alle (noch) ehrenamtlich arbeiten.
Am 23.06.09 kam es nach dreiwöchiger Aufnahme des Stützpunktes zu einem ersten Informationsaustausch mit den beteiligten Palliativmedizinern, Pflege, Hospiz und anderen medizinischen Berufsgruppen. In dieser Zeit wurden bereits 12 Patienten im Stützpunkt  angemeldet.
Oberstes Ziel des Stützpunktes ist es, den Hausarzt immer mit in den Ablauf einzubeziehen. So können nur Hausärzte die Palliativpatienten im Stützpunkt einschreiben.  In besonderen Fällen können es aber auch Klinikärzte vornehmen. Da bisher noch keine Gelder von den Kassen geflossen sind, hat man sich auch noch nicht für eine Rechtsform entschieden. Das Gelingen des ganzen Projektes ist auch auf die Kooperation mit dem Wormser Gesundheitsnetz (WoGe) e.G.  zurückzuführen. Paul Brämer als Vorsitzender der WoGe  ermöglichte es, dass sich der Stützpunkt  als Arbeitsgruppe dort ansiedeln kann. Man überlässt zurzeit die Räume für Qualitätszirkel und Schulungen dem Stützpunkt. Ebenso arbeitet die dort ansässige Sekretärin, Frau Einsiedel noch ehrenamtlich. Sie sammelt alle Informationen bzgl. Anmeldung SAPV-Patient (SAPV=spezialisierte ambulante Palliativversorgung) oder AAPV-Patient (AAPV=allgemeine amb. Spezialisierte Palliativversorgung)und gibt dies dem entsprechenden diensthabenden Team weiter. Auch eine eigene Telefonnummer wurde schnell installiert.
Da es in Hessen schon Verträge mit der DAK gibt und die Verhandlungen in Rheinland Pfalz noch laufen (in RLP soll ausgehend vom Ministerium eine einheitliche Regelung mit allen Kassen gefunden werden), werden die Vorgaben des DAK Vertrages als Abrechnungsbasis genommen. Hier handelt es sich um Pauschalen, deren Verteilung durch einen Schlüssel noch festgelegt werden soll. Ziel ist es allen Beteiligten eine faire Bezahlung zukommen zu lassen. So ist u. a. vorgesehen, dem Hospiz am Jahresende prozentual ein Betrag X als Spende zukommen zu lassen.

Erwähnt sei hier auch die Unterstützung der Firma Mundipharma, die beim Aufbau des Stützpunktes hilfreich zur Seite stand.